Das Klima Irlands
Irland befindet sich gemäß der Klassifikation nach Köppen-Geiger in der Klimazone Cfb, die sich durch ein
warmgemäßigtes, immerfeuchtes Klima mit warmen Sommern auszeichnet. Auch Deutschland liegt in dieser Zone. Es gibt
also klare Unterschiede zwischen den Jahreszeiten und der Vegetation steht das ganze Jahr über genügend
Niederschlag zur Verfügung.
Das irische Klima ist außerdem maritim geprägt. Der Einfluss des Meeres schwächt Temperaturextrema stark ab,
so gibt es selten heiße Sommer oder kalte Winter. Der winterliche Niederschlag fällt in der Regel als Regen.
Irland erstreckt sich von 51,5° bis 55,5° nördlicher geographischer Breite, was ganz grob den geogr. Breiten von Niedersachsen
und Schleswig-Holstein entspricht. Diese Zone wird häufig von Tiefdruckgebieten überquert, die für wechselhaftes
Wetter mit Regenfällen, Schauern und stärkerem Wind sorgen. Die Sturmhäufigkeit ist deutlich höher als
beispielsweise in Süddeutschland. Stabile Hochdrucklagen treten verhältnismäßig selten auf.
Die folgende Tabelle zeigt für zwei irische Wetterstationen die Jahresmitteltemperatur, die mittlere Temperatur des wärmsten
und kältesten Monats und den mittleren Jahresniederschlag (Quelle aller Werte: www.klimadiagramme.de).
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Jahresmitteltemperatur
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Wärmster Monat
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Kältester Monat
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Jahresniederschlag
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Dublin (Ostküste)
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9,2°C
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Juli: 14,9°C
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Januar: 5,1°C
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735 mm
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Belmullet (Westküste)
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9,7°C
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August: 14,3°C
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Februar: 5,5°C
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1139 mm
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Zum Vergleich Werte aus Deutschland:
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Jahresmitteltemperatur
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Wärmster Monat
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Kältester Monat
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Jahresniederschlag
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Karlsruhe
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10,3°C
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Juli: 19,6°C
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Januar: 1,2°C
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770 mm
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München-Flughafen
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7,8°C
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Juli: 17,3°C
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Januar: -2,2°C
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805 mm
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München ist also im Schnitt sogar kälter als Irland, was auf die kalten Winter zurückzuführen ist.
Gleichzeitig sind die Sommer in München deutlich wärmer als in Irland. Der Oberrheingraben (Karlsruhe) bietet als wärmste
Region Deutschlands noch heißere Sommer als München. Die für deutsche Verhältnisse milden Karlsruher Winter
fallen jedoch immer noch viel kälter aus als die irischen. Dieser Vergleich zeigt, was in zahlreichen Regionen zu beobachten ist:
Kühle Sommer implizieren nicht automatisch auch kalte Winter und umgekehrt. Vielmehr verhält es sich so, wie oben bereits
erwähnt: Die Irland umgebende Ozeanmasse wirkt durch die Fähigkeit des Wassers, große Wärmemengen speichern zu
können, mäßigend auf jegliche Art von Temperaturschwankungen.
Die Jahresniederschläge der irischen Messstationen sind vergleichbar mit denen deutscher Messpunkte. Der relativ hohe Wert in
Belmullet lässt sich mit der Lage an der Westküste erklären. Beachten Sie aber, dass auch 1139 mm nicht
außergewöhnlich viel sind. Beispielsweise werden auf der Zugspitze 2024 mm im Jahresmittel gemessen. Der Ruf des
verregneten Wetters, den Irland hat, ist nicht aufgrund der hohen Regenmengen entstanden, sondern weil es sehr viele Regentage gibt,
also Tage, an denen - unabhängig von der Menge - Regen fällt. An diesen Regentagen fällt dann im Schnitt weniger Regen
als in Deutschland an einem Regentag. Da der Mensch jedoch ganztägigen Dauerregen mit einer geringen Regenmenge von
z.B. 5 mm subjektiv als schlechteres Wetter einstuft als einen Sonnentag mit einem einstündigen Starkregenschauer, der 20 mm bringt,
wird das deutsche Wetter von den meisten als besser empfunden als das irische - trotz des vergleichbaren Jahresniederschlags.
Mit Ausnahme der Städte zeichnet sich Irland durch eine hohe Luftqualität aus. Dies ist auf die Advektion, also den Herantransport,
von unbelasteter Luft vom Nordatlantik her zurückzuführen. Die in der Regel windigen Verhältnisse sorgen daführ,
dass sich nur selten Inversionslagen ausbilden können, bei denen Schadstoffe in den untersten Luftschichten gespeichert werden.