Wenn Sie in Irland Urlaub machen möchten


Vor dem Urlaub ist es immer ratsam, sich mit dem Land und seinen Besonderheiten vertraut zu machen.
Im Folgenden erfahren Sie die Dinge, die man bei einer Reise nach Irland wissen sollte.

Einreise und Währung

Irland ist Mitglied der Europäischen Union und "Schengen-Land". Dies bedeutet, daß offiziell die Grenzen offen sind und keine Kontrollen mehr stattfinden. Dennoch ist man als Reisender verpflichtet, mindestens den Personalausweis mitzuführen - zumal besonders bei der Einreise per Flugzeug trotzdem regelmäßig kontrolliert wird.
Im Jahr 2001 hat auch in Irland der Euro das bisherige Irische Pfund (IRP) abgelöst. Die Münzen tragen das irische Nationalsymbol, die Harfe mit dem Schriftzug "éire".

Anreisemöglichkeiten

Am einfachsten ist auf jeden Fall die Anreise per Flugzeug, wobei man dann in Irland natürlich auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder einen Leihwagen angewiesen ist.
Der Billigflieger Ryanair bietet sehr preiswerte Direktflüge von Frankfurt(Hahn) in Rheinland-Pfalz, Lübeck, Karlsruhe-Baden, Salzburg und Preßburg-Wien an. Dies sind allerdings alles Regionalflughäfen außerhalb der Großstädte. Flüge aus den deutschen und österreichischen Großstädten werden von Aer Lingus etwas teurer angeboten.

Man kann auch mit dem Auto anreisen. Dieser lange und relativ teure Weg führt nach Calais (Frankreich), von dort mit der Kanalfähre nach Dover (England), weiter mit dem Auto nach Holyhead (Wales) und schließlich mit der Fähre entweder nach Dublin direkt oder nach Dún Laoghaire (billiger).
Alternativ können Sie auch direkt von Cherbourg (Normandie-Frankreich) nach Rosslare Harbour in der Nähe von Wexford mit dem Schiff fahren - das dauert aber 17 Stunden...

Mit dem Zug geht es ähnlich wie mit dem Auto, nur daß man den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal nutzt. So kann man von Paris bis London durchfahren und sich dann auf den Weg nach Holyhead machen. Dies ist allerdings die langwierigste Variante.

Autofahren in Irland

Wie in Großbritannien gilt in Irland Linksverkehr und Linksfahrgebot. Also: Immer auf der linken Straßenseite Fahren und außerhalb geschlossener Ortschaften nur rechts überholen. Erfahrungsgemäß stellt dies bei regem Verkehr für Rechtsfahrgewohnte kein Problem dar; wenn man allerdings allein auf der Straße ist, zieht es einen unwillkürlich wieder nach rechts. Also bitte vorsichtig fahren!
Auß,erdem muß man darauf eingestellt sein, daß die Iren sehr locker mit den Verkehrsregeln umgehen. Besonders beim Überholen kommt es oft zu Unfällen.

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen werden seit Januar 2005 nicht mehr in Meilen sondern in Kilometern angegeben. Es gilt:
innerhalb geschlossener Ortschaften 50km/h,
auf Bundesstraßen 100km/h
auf Landstraßen, die keine Bundesstraßen sind, 80km/h
und auf Autobahnen 120km/h.
In Irland fährt man zwar oft zu schnell - wenn man dabei erwischt wird, wird es aber auch richtig teuer (80 Euro).
Die Promillegrenze liegt bei 0,8 - also relativ hoch - aber auch hier wird darüber kräftig abkassiert!
Entfernungen werden in Kilometern angegeben.

In Nordirland werden Geschwindigkeiten und Entfernungen in Meilen pro Stunde angegeben. Es gilt:
innerhalb geschlossener Ortschaften mal 30 m/h, mal 40 m/h,
auf Landstraßen, auf denen die Richtungen wie auf Autobahnen baulich getrennt sind 70 m/h,
auf anderen Landstraßen 60 m/h
und auf Autobahnen 70 m/h.
Die Umrechnungsformel lautet ungefähr: 1 Meile = 1,6 Kilometer.

Das Rauchverbot

Gut für Nichtraucher, schlecht für Raucher: Irland hat eine der strengsten Rauchergesetzgebungen der Welt. So ist das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten, eingeschlossen sind alle Gaststätten!

Essen und Trinken

Irland hat auf dem kulinarischen Gebiet keinen guten Ruf - genau wie Großbritannien. Die Wirklichkeit sieht, wie so oft, aber besser aus. Es gibt zwar keine besonderen irischen Spezialitäten, aber das, was man bekommt, ist meist in Ordnung.
Ganz anders sieht die Lage beim Trinken aus... Das weltberühmte Guinness muß jeder Irlandbesucher einmal getrunken haben. Es handelt sich hierbei um ein sehr herbes Dunkelbier mit ca. 4% Alkohol. Guinness ist für hiesige Verhältnisse aber relativ teuer. Daneben gibt es in Irland eine reiche Auswahl an Whiskeys, die nur in sog. Off-Licence-Läden verkauft werden. Jedem empfehle ich mindestens einen Besuch im Pub(lic House), am besten an der Westküste, wo die Stimmung besonders urig und familiär ist und meist irische Volksmusik live gespielt wird.
Alle alkoholischen Getränke und der Pub-Besuch sind erst ab 18 Jahren erlaubt.

Gesundheitliche Risiken

Aus Irland sind keine besonderen Gefährdungen bekannt. In der Irischen See (Ostküste) sollte man jedoch nicht im Bereich von Flußmündungen baden, da dieses zwischen zwei Industrienationen liegende kleine Meer relativ stark verschmutzt ist.

Wetter, Klima und die Iren selbst

Irland ist die "Grüne Insel" und das viele Gras wächst natürlich nur mit viel Niederschlag... So schlimm wie sein Ruf ist das irische Wetter aber nicht. Es regnet oft, wobei das stark maritime Klima für häufige Wetterwechsel sorgt: Mit Schauerwetter muß man also rechnen, während Dauerregen nicht so oft vorkommt. Man sollte auf jeden Fall immer Regenkleidung dabeihaben.
Das maritime Klima verstärkt durch den Golfstrom beschert Irland stark gemäßigte Temperaturen. So kam es, daß ich einmal in Dublin bei 23°C zwei Iren von einem "sehr heißen Tag" reden hörte... Gewöhnlich herrschen im Sommer Werte von 12 bis 19°C. Das Gegenteil ist im Winter der Fall: Viel Regen, kaum Schnee und meist zwischen 5 und 13°C. Immer ist mit starkem und oft stürmischem Wind zu rechnen.

Den Iren selbst gefällt ihr Klima größtenteils ganz gut. Einige haben mir gesagt, es sei eben "frisch" aber gesund. Und so gelassen, wie sie das Wetter sehen, sind sie auch. Übertriebene Genauigkeit wird in Irland nicht gepflegt und wenn man um 18 Uhr eingeladen ist, kommt man um 18:30 (oder später). Generell sind die Iren sehr nett und gastfreundlich. Auf dem Land muß man zuerst mit Verschlossenheit rechnen, die aber schnell weicht, wenn man auch freundlich ist und nicht nur Fotos machen will.
Die Verhaltensregeln sind wie in Deutschland, nur daß eben Pünktlichkeit nur eingeschränkt erforderlich ist und - ganz wichtig - Einladungen nie ablehnt werden dürfen.

Und zum Schluß noch ein Tip: Wenn Ihnen Irisch gefällt, benutzen Sie es in irischsprachigen Gebieten mal. Damit haben sie bei den Leuten schon gewonnen.